Umstrittene Geschichte

Herausgegeben von: Wilfried Geßner

Beiträge zur Vereinigungsdebatte der Historiker
Umstrittene Geschichte

Jahr: 1991

Band: 2

Seiten: 118

ISBN:

ISSN: 0863-4564

Schwerpunkt:

Nebenschwerpunkt:

Verfügbarer Bestand: None

Schlüsselwörter: Geschichte Geschichtswissenschaft Erinnerung Gedenkkultur Antifaschismus Zeitgeschichte Historikerstreit

Editorial

Mit dem Sturz des SED-Regimes durch die Bürgerbewegung des Jahres 1989 wurde auch das Geschichtsbild der DDR umgestoßen. Während einige Intellektuelle, wie Rudolf Frey, sich weiter an ihren kommunistischen Glauben klammerten, dieses Geschichtsbild habe „dazu beigetragen, daß die braune Pest bei uns nach 1945 mit Stumpf und Stiel ausgerottet wurde und der Neofaschismus, bis auf Einzelfälle, bei uns keine Basis fand“, distanzierten sich kritische Autoren wie Helga Königsdorf von einem „verordneten mißbrauchten Antifaschismus“, der „gefährlich ist, weilerneuen Faschismus produziert“. Christa Wolf, die sich bereits Mitte der 70er Jahre in ihrem Roman „Kindheitsmuster“ mit diesem Thema beschäftigt hatte, charakterisierte die apologetische Wirkung des antifaschistischen Geschichtsbildes folgendermaßen.


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