Prekäre Identitäten
Herausgegeben von: Harald Bluhm
Jahr: 2006
Band: 17
Seiten: 105
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Verfügbarer Bestand: None
Schlüsselwörter: Europa Rechtsextremismus Jugend Familie Authentizität
Editorial
Berliner Debatte INITIAL, Heft 6 (2006). In diesem Heft mit dem Titel "Prekäre Identitäten" wird die komplexe Thematik von Identität in einem zeitgenössischen Kontext erörtert. Der Begriff "Identität" selbst erhält durch die Beiträge eine differenzierte Beleuchtung, insbesondere im Hinblick auf deren instabilen Status. Der Aufsatz von Tanja Bürgel thematisiert das Selbstverständnis der "Generation Praktikum", die in einem Klima der Unsicherheit operiert, besonders im östlichen Deutschland, wo die historische Erfahrung des ökonomischen Wandels und der Wiedervereinigung die Wahrnehmung von Krisen intensiviert. Ebenso wird der Einfluss familialer Kulturen auf die Identitätskonstruktionen junger Menschen in Ost- und Westdeutschland von Mirko Punken untersucht, wobei herausgestellt wird, wie historische Ereignisse in diesem Kontext unterschiedlich interpretiert werden können. Henrik Pontzen und Thomas Schindler beleuchten Rortys Konzept der Identität und skizzieren die Herausforderungen, die sowohl die Selbstdefinition als auch Fremdzuschreibungen an das Individuum stellen. Die Beiträge zur Identitätskonstruktion beinhalten auch eine ideologiekritische Analyse von Andreas Umland, der die neoeurasischen Ideen Aleksandr Dugins thematisiert und deren rechtsextremistische Anknüpfungen im aktuellen Russland aufdeckt. Dominika Biegoń widmet sich Fragen der europäischen Identität in Polen und thematisiert den Wandel von einer idealisierten Vorstellung zu europakritischen Strömungen in den letzten zwei Jahrzehnten. Roland Benedikter untersucht die kulturellen Identitäten, wie sie in US-amerikanischen Filmen dargestellt werden, und diagnostiziert eine Identitätskrise durch Rückgriff auf vorpolitische Elemente. Darüber hinaus behandelt Swantje Renfordt die öffentliche Debatte um die Irak-Resolution der UN und deren Reflexionsprozess in europäischen Medien, während Kai-Uwe Hellmann die Rolle des modernen Konsums in der Bildung von Gemeinschaften thematisiert. Schließlich führt Michael Böhm eine Debatte zu Alain de Benoists Positionen, während Rainer Schmidt eine kritische Auseinandersetzung mit einem weniger bekannten Werk Michael Oakeshotts einleitet. Insgesamt betrachtet, bietet dieses Heft eine umfassende Analyse und Reflexion über Identitäten in einer sich wandelnden gesellschaftlichen Landschaft.
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