Vergangenheit oder Vorvergangenheit?
10 Seiten | Autor: János Mátyás Kovács
Für eine Reflexion über den Zusammenhang zwischen Kultur und Wirtschaftsentwicklung in Osteuropa kann man sich kaum eine günstigere historische Zeitspanne vorstellen als die vergangenen fünfzehn Jahre. Seit der Zeitenwende von 1989 haben elf ehemals kommunistische Länder ihren Entwicklungspfad radikal korrigiert, indem sie das Projekt der postkommunistischen Transformation mit dem der Europäischen Integration verknüpft haben. Es ist gewiß nicht übertrieben, diese beiden Projekte als veritable kulturelle Revolutionen anzusehen, Revolutionen, die sich unter den turbulenten Bedingungen einer kulturellen Globalisierung vollziehen, die ihrerseits zumindest als eine Quasi-Revolution bezeichnet werden kann. Diese elf Länder, die acht neuen EU-Mitgliedsstaaten und drei weitere Beitrittskandidaten, sind nach 1989 im selben Stadion gelaufen, im gleichen Wettbewerb. Den größten Teil der Trainingsmethoden haben sie importiert, die Trainer selbst sind altbekannte Champions früherer Zeiten. Die Umstände könnten kaum besser sein, um den Einfluß von Kultur auf die ökonomische Entwicklung im Rahmen komparativer Untersuchungen zu testen.
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