Der degradierte General

Clausewitz und zivil-militärische Beziehungen in den USA

10 Seiten | Autor: Thomas Rid

Ein preußischer Geist geht um in Amerika. Carl von Clausewitz’ Hauptwerk, Vom Kriege, wurde 1832 posthum veröffentlicht. Das Buch ist wohl die bekannteste und einflußreichste Abhandlung über den Charakter des Krieges, die jemals geschrieben wurde. Nach Clausewitz über Krieg zu schreiben, sei wie einen Faust nach Goethe oder einen Hamlet nach Shakespeare zu versuchen, stellte der Generalfeldmarschall und Militärhistoriker Colmar von der Goltz fünfzig Jahre später fest. Zwei Weltkriege später war das Zentrum globaler Machtpolitik auf die andere Seite des Atlantiks gewandert. Die Autorität des preußischen Gedankenguts stieg dort weiter an. 1957 merkte Samuel Huntington an, Clausewitz’ Bedeutung für das militärische Denken sei mit der Bedeutung von Marx für die sozialistische Theorie zu vergleichen, dessen Ideen jedoch nach Osten exportiert wurden. Weitere fünfzig Jahre später, Marx war nach politischen Umwälzungen von seinem Sockel gestoßen worden, hat sich jedoch der Charakter des Krieges ebenso drastisch revolutioniert. Was bedeutet das für Clausewitz?

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2007
Erinnerungen an Gewalt
112 Seiten

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