Arbeit im Umbruch
15 Seiten | Autor: Christian Dries
„Was uns bevorsteht“, schrieb Hannah Arendt Ende der 1950er Jahre in Vita activa, „ist die Aussicht auf eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgegangen ist“. Ein Vierteljahrhundert später griff Ralf Dahrendorf in seinem Eröffnungsreferat zum Deutschen Soziologentag in Bamberg (Motto: Krise der Arbeitsgesellschaft?) Arendts These wieder auf – und bejahte sie. Heute, ein weiteres Vierteljahrhundert später, ist sie so populär wie lange nicht mehr. Eine Flut von mehr oder weniger seriösen Analysen, Empfehlungen und Pamphleten überschwemmt seit Jahren den Büchermarkt, die wissenschaftlichen Zeitschriften und die Feuilletons. Zwei Fragen sind es, die dabei meist im dunkeln bleiben: erstens, was der faktischen Lage am Arbeitsmarkt wirklich entspricht, und zweitens, was uns nach dem Ende der Arbeitsgesellschaft eigentlich erwartet. Schließlich war Hannah Arendt keineswegs grundsätzlich darüber besorgt, daß uns eines Tages die Arbeit ausgehen könnte. Verhängnisvoll sei dies nur dann, so lautet ihr berühmtes Diktum vollständig, wenn Arbeit die einzige Tätigkeit sei, auf die sich eine Gesellschaft verstünde.
PDF: 4,00 €
Ähnliche Inhalte
- ‹ vorherige Seite
- 7 von 214
- nächste Seite ›