Der „Fluch“ des Schwarzen Goldes
12 Seiten | Autor: Matthias Basedau
Erdöl genießt einen schlechten Ruf. Es wird verantwortlich gemacht für Umweltverschmutzung, ökonomische Krisen, gewaltsame Konflikte und nicht zuletzt für die Beschädigung von Demokratie und die Begünstigung von Autokratie. Letzterer Zusammenhang lässt sich mit der Debatte um eine Renaissance der Autokratie in Verbindung bringen, die in jüngster Zeit an Dynamik gewonnen hat. Zwar halten sich der globale Zuwachs an autoritären Regimen oder der weltweite Rückgang an Demokratie bislang in Grenzen, allerdings kann man gerade von notorischen Autokratien, wie der Volksrepublik China, zunehmend selbstbewusste Töne hinsichtlich der Qualitäten ihres politischen Systems hören. Noch deutlicher ist die Renaissance der Autoritarismusforschung in der Politikwissenschaft. Schien man bisweilen anzunehmen, dass alle autokratischen Regime irgendwann zwangsläufig einer Art „demokratischem Ende der Geschichte“ entgegensähen, hat sich zunehmend die Ansicht durchgesetzt, dass viele autokratische Regime erstaunlich stabil geblieben sind – jedenfalls wenn man davon ausgeht, dass sie sich früher oder später liberalisieren, dann demokratisieren und schließlich konsolidieren würden.
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