Globalisierung aus asiatischer Sicht

Mit besonderer Berücksichtigung der Diskurse um Global History in Südkorea

7 Seiten | Autor: Unsuk Han

Erst nach der Jahrtausendwende haben Historiker in Südkorea angefangen, sich mit global history zu beschäftigen. Diese neue Perspektive auf Geschichte fand rasch ein großes Interesse, besonders unter Okzidenthistorikern und Geschichtsdidaktikern, die wichtige Globalhistoriker ins Koreanische übersetzten und die Forschungsergebnisse und wichtigsten Debatten der letzten zwei Jahrzehnte, v.a. in den USA, zusammenfassend vermittelt und die von der global history ausgehenden Impulse auf den Geschichtsunterricht angewendet haben. Der Titel des Historikertags der südkoreanischen Okzidenthistoriker von 2006 lautete: „Was ist für uns das Abendland (西洋, Okzident)? Jenseits der eurozentrischen Okzidentgeschichte“. Dieser Titel ist richtungsweisend für das derzeitige Interesse an global history in Südkorea. Unser Interesse gilt vordergründig der Kritik und Überwindung der eurozentrischen Perspektive in der Geschichtsbetrachtung. Die globale Verflechtung der modernen Welt oder die big history spielt nur eine sekundäre Rolle. Eine weitere Konferenz der Gesellschaft der südkoreanischen Okzidenthistoriker, an der auch chinesische und japanische Historiker teilnahmen, stand unter dem Titel: „Forschung über Okzidentgeschichte in Ostasien, Wahrnehmung der Moderne und Überwindung des Eurozentrismus“. Die Forschung zu global history in Ostasien hat in den letzten Jahren einen institutionellen Rahmen in der im Mai 2008 in Tientsin (China) gegründeten Asian Association of World Historians gefunden. Die offzielle Gründungskonferenz fand ein Jahr später an der Osaka University mit dem Thema „World History Studies and World History Education“ statt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2012
Literatur und Utopie
159 Seiten

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