Jeffrey E. Green: The Eyes of the People
3 Seiten | Autor: Johannes Peisker
In seinem demokratietheoretischen Erstlingswerk kommt Jeffrey Green, derzeit Assistent für Politische Theorie an der University of Pennsylvania, in den Anfangszeilen ohne Umschweife auf das Anliegen des Werks zu sprechen: „Bislang ist Demokratie als Ermächtigung der Stimme des Volkes konzipiert worden. Dieses Buch ist ein Aufruf, die Augen des Volkes als ein Organ zu betrachten, das in angemessenerer Weise als ein Ort der vom Volke ausgehenden Mitwirkungsmöglichkeit fungieren könnte“. Diese Annahme wird von Green – mit Rekurs auf Max Weber, Josef Schumpeter und Carl Schmitt – unter den folgenden Bedingungen der modernen westlichen Massenmediengesellschaft durchgespielt: einmal der seit den 1950er Jahren empirisch festgestellten weitverbreiteten Passivität der Bevölkerung in politischen Fragen sowie weiterhin der generellen Schwierigkeit, den Volkswillen bzw. die öffentliche Meinung als für politische Entscheidungen verbindliche Legitimitätsquelle ontologisch und semantisch zu fassen. Green verfolgt die Ziele, den Begriff „Volk“ als gesellschaftliches Integrationskonzept zu erhalten bzw. wiederherzustellen, und die Theorie plebiszitärer Demokratie nicht nur als notwendige Ergänzung, sondern auch als in vielen Fällen realistischere Legitimationsgrundlage demokratischer Herrschaft zu etablieren (ohne dabei den Wert aktiven politischen Handelns herabsetzen zu wollen).
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