Ethnoheterogenese

(De-)Ethnisierung, Diversifizierung und multiple Mitgliedschaftsrollen in modernen Migrationsgesellschaften

14 Seiten | Autor: Nina Clara Tiesler

Nina Clara Tiesler verbindet in diesem Beitrag soziologische und kulturanthropologische Perspektiven, um das theoretische Verständnis von Entstehungs-, Wandlungs- und Auflösungsprozesse von Ethnizität zu schärfen. Als Ausgangspunkte dienen akteurszentrierte, interaktionistische und sozialkonstruktivistische Konzepte von Ethnizität. Die empirische Basis liefern die Ergebnisse mehrerer Fall- und Langzeitstudien über portugiesische Emigrant_innen in verschiedenen Ländern sowie über portugiesische Muslim_innen indisch-mosambikanischer Herkunft. In Einklang mit den Narrativen der begleiteten Familien zeigt die Analyse, dass Ethnizität weder als eine Form kollektiver Subjektivität noch als ein unveränderbarer Teil des Selbst verstanden werden kann, sondern vielmehr als eine unter vielen Mitgliedschaftsrollen, die Individuen annehmen und/oder die ihnen zugeschrieben werden. Als Oberbegriff, der diese anhaltend dynamischen, situativen und historisch kontingenten, formativen Prozesse fassen kann, wird für die Prozesskategorie „Ethnoheterogenese“ argumentiert.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2017
Flüchtiges Europa
186 Seiten

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