Slawischsprachige Grenzminderheiten in Nordgriechenland
9 Seiten | Autor: Christian Voß
Christian Voß untersucht anhand von zwei Fallbeispielen aus Nordgriechenland die sprachlichen Folgeerscheinungen von Staatsgrenzziehungen: Die wichtigsten Beschreibungskategorien sind Divergenz als Auseinanderentwicklung bzw. infolge von Grenzöffnungen (Re-)Konvergenz. Anhand der balkanischen Fallbeispiele tritt Advergenz als einseitige sprachliche (Wieder-)Annäherung als neue Kategorie hinzu. Voß untersucht, warum die Grenzöffnung im Rahmen der Liberalisierung in den nordgriechischen Minderheitengebieten seit den 1990er Jahren zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen geführt hat, was die Intensität des kleinen Grenzverkehrs, die sprachliche Interaktion zwischen Dialekt- und Standardsprechern dies- und jenseits der Grenze sowie transnationale Um- und Neuorientierungen der Sprachgemeinschaften betrifft. Bei den beschriebenen Kohäsionsmechanismen entlang der geöffneten Nordgrenze Griechenlands ist auch die maßgebliche Rolle der EU-europäischen Erweiterungspolitik zu klären.
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