Kurt Bayertz, Myriam Gerhard, Walter Jaeschke (Hg.): Weltanschauung, Philosophie und Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert

6 Seiten | Autor: Thomas Müller

„Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen“ – mit provokanten Thesen wie dieser sorgten Neurowissenschaftler vor kurzer Zeit für Furore in den Medien. Experimente zum Zusammenhang von Hirnaktivitäten und Entscheidungsfindung wurden von ihnen als Beleg dafür gedeutet, dass die lebensweltlich eingespielte Vorstellung individueller Autonomie und Willensfreiheit nur eine Illusion sei, die das menschliche Gehirn erzeuge. Tatsächlich, so wurde das interessierte Publikum von den Hirnforschern belehrt, habe das Gehirn bereits entschieden, bevor der Person die Entscheidung bewusst wird. Gefordert sei deshalb ein neues Menschenbild, das die alten Illusionen von Autonomie vermeide und auch im Strafrecht zu berücksichtigen sei.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2009
Wege aus der Krise
158 Seiten

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