Ende der konservativen Revolution?

Nach dem Wahlsieg Bill Clintons

2 Seiten | Autor: Rainer Land

'Der Wahlsieg Bill Clintons besiegelt vielleicht das Ende der "Reagonomics", des ''''Thatcherismus", denen Ideen und Schwung sichtbar ausgegangen sind. Eine Neuauflage keynesianischer Wirtschaftspolitik mit Ausgleich sozialer Ungleichheit durch Konsumexpansion und Ausbau des Sozialstaats kann unter den wirtschaftlichen, ökologischen und weltpolitischen Bedingungen der 90er Jahre auch nicht gelingen. Allenfalls ein langfristig angelegter Neuansatz für Wirtschafts- und Gesellschaftsreformen könnte die Startbedingungen des "5. Kondratjews" hervorbringen. Welche Veränderungen der modernen Wirtschafts- und Sozialverfassungen sowie der Institutionen der Weltwirtschaftsordnung dafür geeignet sind, das weiß niemand hinreichend genau. Wohl sind Problemfelder benennbar: Ökologie, Weltwirtschaft, Unterentwicklung ... Für die modernen westlichen Gesellschaften geht es um die Herausbildung einer Wirtschafts- und Lebensweise, die die Ressourcenbelastung mindert, die Erhaltung der Ökosysteme gewährleistet, Lebenschancen für unterentwickelte Teile der Weit sichert. Leistungsmotivation und soziale Stabilität können nicht mehr länger durch quantitative Expansion von Konsum, durch ständig steigende Realeinkommen und sozialstaatliche Umverteilungen erreicht werden. Es muß um eine Neubestimmung von Lebenssinn und Lebensinhalt gehen. Dazu aber gehört ein anderer Modus wirtschaftlicher Entwicklung, eine Neuorientierung der lnnovationspotentiale, der Entwicklungs- und Wachstumsrichtungen.'

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1992
Postsowjetische Reflektionen
122 Seiten

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