„Demokratischer Sozialismus“
7 Seiten | Autor: Frank Berg
Der nachfolgende Artikel erinnert in seiner Form an Begriffsbestimmungen wissenschaftlicher Wörterbücher. Diese Form ist bewußt ,gewählt, weil sie den Vorzug eines thematischen Überblicks hat und zur Konzentration zwingt. Der damit verbundene Nachteil einer eher thesenhaften, verkürzten Darstellung mag durch den Versuch gerechtfertigt erscheinen, eigene Intensionen, Interpretationen und Impulse zu entfalten. Die großen ideologischen Grundströme des 19./20. Jahrhunderts - Konservatismus, Liberalismus, Sozialismus - haben längst nicht mehr jene politische Kristallisationskraft wie noch vor Jahrzehnten. Ihre traditionellen sozialstruktureilen Grundlagen, ihre Spezifika und Differenzen haben sich sehr stark relativiert. Aber auf ihre Angebote zur Aufarbeitung der Vergangenheit, zur Bewältigung der heutigen Gesellschafts- und Menschheitsprobleme kann nicht verzichtet werden. Das trifft auch auf die Strömung des Sozialismus zu, deren Popularität gegenwärtig gegen Null tendiert. Ob allerdings das Scheitern des „realen Sozialismus“ als Sieg des Kapitalismus über den Sozialismus interpretiert werden kann, ist zu bezweifeln. Weder war die untergehende Gesellschaft im modernen Sinne sozialistisch, noch funktioniert die überlegene allein gemäß der Interessen des Kapitals. Außerdem bedeutet das Scheitern des „realen Sozialismus“ nicht nur seine Niederlage im Wettbewerb der Systeme, sondern auch die Niederlage des dogmatischen, autoritären, zentralistischen Sozialismus in der 90 Jahre währenden Auseinandersetzung mit der freiheitlichen, demokratischen Traditionslinie des Sozialismus. Schon allein diese Tatsachen gebieten, das Sozialismus-Thema nicht zu vergraben. Hier ein lexikalisches Angebot.
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