Condorcets demokratischer Liberalismus

12 Seiten | Autor: Daniel Schulz

François Furets Diktum vom Ende der Französischen Revolution scheint sich in Europa weitgehend durchgesetzt zu haben. Diejenigen politischen und sozialen Modernisierungstheorien, welche die institutionelle Entwicklung eines politischen Gemeinwesens als eine aufsteigende, durch revolutionäre Dynamik getriebene Bewegung vorstellten, haben nicht erst seit dem Ende des Kommunismus an Überzeugungskraft eingebüßt. Allerdings, und auch hier läßt sich an Furet anschließen, sind die mit der Revolution aufgeworfenen Fragen durchaus noch die unseren, denn sie zielen auf die institutionelle Verfaßtheit der normativen Leitideen von Freiheit und Demokratie. Die ideengeschichtliche Reflexion ist daher insbesondere dort sinnvoll, wo sie Lösungsversuche thematisiert, die innerhalb dieses gemeinsamen Problemhorizontes stehen – denn trotz radikal veränderter Rahmenbedingungen in einer globalisierten Welt haben Freiheit und Demokratie ihre zentrale Bedeutung für unser normatives Selbstverständnis nicht verloren.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

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