Herrschaftskultur
15 Seiten | Autor: Timm Beichelt
„Kultur“ hat als sozialwissenschaftliche Kategorie in den letzten Jahren eine Renaissance erfahren. Selbst eingefleischte Liberale räumen inzwischen ein, daß Prinzipien des Marktes allein nur bedingt erklären helfen, warum einige Entwicklungsländer dynamische Volkswirtschaften entwickeln, während dies vielerorts trotz der Präsenz von Marktinstitutionen nicht gelingen mag. Auch in der Demokratieforschung kommt der institutionelle Ansatz an seine Grenzen, wenn die Entwicklung der politischen Regime im postsozialistischen Europa im großen und ganzen mit jahrhundertealten Einflußzonen zwischen Deutschland, Österreich-Habsburg, Rußland und dem Osmanischen Imperium übereinstimmen. In beiden Fällen werden „kulturelle“ Faktoren vorgeschlagen, um festgefahrenen Erklärungsansätzen neues Leben einzuhauchen.
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