Ralf Dahrendorf: Der Wiederbeginn der Geschichte
2 Seiten | Autor: Dirk Jörke
Es ist die gegen Francis Fukuyama gerichtete These vom Wiederbeginn der Geschichte nach dem Fall der Mauer, die Ralf Dahrendorf seiner Sammlung von 24 Reden und Aufsätzen aus den Jahren 1990 bis 2003 voranstellt. Das Ende des Kalten Krieges habe nicht den endgültigen Triumph des Westens bewirkt, sondern die Welt sei vielmehr erst in Bewegung geraten, nachdem der historische Prozeß im Zeitalter der Blockkonfrontation gleichsam in Erstarrung verfangen gewesen sei. Die Öffnung der Grenzen habe mithin eine Dynamik entfaltet, deren Auswirkungen wir noch gar nicht abschätzen können. „In diesem Sinn“, so Dahrendorf, „markiert 1989 keineswegs das Ende der Geschichte, sondern im Gegenteil ihren Wiederbeginn“. Dies ist eine starke Behauptung, die einzelnen Beiträge müssen sich an diesem Anspruch messen lassen. Dokumentieren sie einen Wiederbeginn der Geschichte, oder ist es lediglich alter Wein in neuen Schläuchen, den uns Dahrendorf hier präsentiert?
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