Vom Nutzen und Nachteil des Kulturkampfes für den Liberalismus
7 Seiten | Autor: Stefan Militzer
„Wir sind mit noch nie dagewesenen Gefahren konfrontiert“, schreibt der spanische Strafrechtler Carlos Castresana in „lettre international“. Die Bedrohung durch Terrorismus zwinge den liberalen Rechtsstaat bis an den Rand seiner Selbstverleugnung. Ähnlich warnend auch die südafrikanische Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer, im selben Heft sucht sie nach der Möglichkeit einer literarischen Verarbeitung von Gewalt und Verbrechen. Dafür wünscht sie sich, dass wir Menschen uns neu entdecken sollten. „Diese Neuentdeckung“, so Gordimer auf Seite 14, „war nie nötiger, lebenswichtiger als heute, da die Informationstechnologie, der neue Glaube“, an der Frage, was der Mensch sei, „gescheitert ist“. Auch Gordimer nimmt die Ereignisse des elften September 2001 zum Anlass für ihren Essay. Beide Autoren reflektieren also die Herausforderung des Westens durch den Terrorismus, und so unterschiedlich ihre Perspektiven auch ansetzen, so gleichen sie sich doch in ihrem alarmierenden Charakter.
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