Dem Historischen selbst ins Auge sehen
14 Seiten | Autor: Simone Hain
Der Aufsatz nimmt die architekturhistorischen Nervenbahnen, die Lothar Kühnes Werk durchziehen, in den Blick. Es werden zum einen die kunst- und architekturhistorischen Einflüsse, die Kühne in seinem Denken prägten, rekonstruiert, zum anderen die Architektur- und Städtebaudebatten, in denen er wirkte. Es waren zunächst vor allem seine Lehrer Richard Hamann und Georg Münter, die mit ihren sozialgeschichtlichen Ansätzen Kühnes Augenmerk auf die Architektur des Frühsozialismus oder Gottfried Sempers Werk richteten und damit dessen ersten eigenständigen architekturtheoretischen Reflexionen initiierten. Später kam als richtungsweisend die Auseinandersetzung mit Hannes Meyer und der historischen Avantgarde hinzu. Mit seinem erneuerten Funktionalismus wurde Kühne, so die These, zum Bindeglied und zur zentralen Berufungsinstanz einer als offenes Projekt verstandenen, generationsübergreifend architektonischen Moderne.
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